Die geschichtliche Evolution im traditionellen Taijiquan

01.01.2002

Chen Zhouting (Chen Wangting), am Ende der Ming-Zeit im Kreis Wen in der Provinz Henan in der 9. Generation des Chen-Clans geboren, war in der Provinz Shandong gerühmt als guter Kämpfer und gilt als Begründer der Boxkunst des Chen-Clans.

Die Boxkunst der Chen, heute bekannt als Taijiquan, entstand aus verschiedenen Kampfsystemen der Ming-Zeit im Norden Chinas und wurde als Form des Kampfes und der Selbstverteidigung konzipiert. Das Taijiquan des Chen-Clans wurde im Laufe der Entwicklung mit Theorien der chinesischen Medizin von den Leitbahnen (Jingluo) und Reizpunkten, Übungen in der Kunst des Leitens und Dehnens (Daoyinshu), Atemführung (Tuna) und Weltanschauung aus dem Buch der Wandlungen (Yijing) und anderen philosophischen Lehrern bereichert.

Chen Changxing (1771-1853) aus der 14. Generation unterrichtete den Clan-Stil an einen Außenstehenden mit dem Namen Yang Luchan (1799-1872) aus dem Kreis Yongnian in der Provinz Hebei. Dessen Familiennachfahren üben heute den so genannten Yang-Stil. Yang Luchan unterrichtete Wu Yuxiang (1812-1880), der auch aus Yongnian stammte. Dieser lernte wahrscheinlich auch von Chen Qingping (1795-1868), die 15. Generation aus dem Chen-Clan. Sein Taijiquan wird heute als Wu (Yunxiang) Stil bezeichnet.

Chen Qingping unterwies Clan-Außenstehende aus dem Dorf Zhaobao im Kreis Wen, deren Nachfahren heute das sogenannte Zhaobao Taijiquan üben und lehren. Die Nachfahren von Li Jingyan, er von Chen Qingping lernte, bezeichnen ihr Taijiquan heute als Huleijia Taijiquan. Yang Luchan und sein Sohn Banhou unterwiesen Quan You (1843-1902) in der Boxkunst. Die Nachfahren seines Sohnes Wu Jingquan (1870-1942) verbreiten heute den Wu (Jinquan) Stil.

Wu Yinxiang unterrichtete Li Yiyu (1832-1892), von ihm lernte Hao Weizhen (1849-1920). Sein Schüler Sun Lutang (1861-1932) begründete den so genannten Sun Stil.