Das "Journal für chinesische Kampfkunst und Kultur“ Nr. 3 ist ab sofort erhältlich.

10.10.2019

1) Julian Braun: Die Kriegskunst des Sunzi - Einige einführende Betrachtungen
Der Aufsatz gibt eine kurze Einführung in die Inhalte der neben Clausewitz "Vom Kriege" wohl bekanntesten Abhandlung zur militärischen Strategie, den "13 Kapiteln der Kriegsführung" des Sunzi. Dabei wird der Text unter den Aspekten Autorschaft, Aufbau, Übersetzungen und Kommentierungen sowie im Zusammenhang mit anderen Traktaten aus der chinesischen Tradition der Kriegskunst vorgestellt. Weiterhin wird ein Blick auf die Adaption in der japanischen Militärstrategie geworfen und auf einige moderne Bezugnahmen des Textes aufmerksam gemacht.

Abstract: Sunzi´s ´Art of War´ - An introduction
The article gives a short introduction regarding the probably most famous treatise of military strategy besides Clausewitz's "Of War", namely the "The Art of War" of Sunzi. The text will be presented under the viewpoint of author, structure, translations and commentaries as well as other dissertations concerning traditional Chinese military strategy. Furthermore, adaptation of the text in Japanese military strategy and some modern references to this old text will be deliberated.

2) Christian Klaus: Das erste Kapitel des Sunzi mit der vollständigen klassischen Kommentierung
Die Kürze und der allgemeingültige Charakter der Aussagen des Sunzi-Traktats haben bereits früh zu Kommentierungen geführt. Beginnend mit Cao Cao (ca. 155-220) wurden schließlich im 12. Jh. elf Kommentatoren als klassischer Auslegungstext den einzelnen Strophen und Sätzen des Sunzi beigefügt. Die bisher erhältlichen deutschen und englischen Übersetzungen des Sunzi zitieren dabei nur spärlich und willkürlich aus diesen Kommentaren. Der hier vorliegende Beitrag ist die erste vollständige Übersetzung aller elf Kommentatoren zum ersten Kapitel des Sunzi. Dabei wird deutlich, wie intensiv die Beschäftigung traditionell mit diesem kurzen Werk war; der Leser erhält so nicht nur eine vertieftes Verständnis des Sunzi, sondern auch der chinesischen Literatur und Kommentar-Literatur im Ganzen.

Abstract: The first chapter of Sunzi with the complete classical commentary
The brevity and general core of the Sunzi-treatise has led to commentaries quite early. In the 12. Century, starting with Cao Cao (about 155-220), twelve commentaries had finally been added as the classical interpretation of the words of Sunzi. However, the usually available translations of these commentaries of the Sunzi quotes are only sparse and arbitrary. The added article is the first translation with explanatory notes of the complete eleven classical commentaries of the first chapter of the Sunzi bingfa. In doing so it opens the way for a new and better understanding not only of classical Chinese commentary-literature, but also on the understanding of the famous Sunzi-treatise.

3) Wilfried Schmidt: Die Wandlung des Selbst durch die Phänomenalität des Taijiquan
Taijiquan basiert auf den drei Pfeilern Philosophie, Gesundheit und Körperarbeit. Dieser ganzheitliche Ansatz führt zu der Frage, ob und inwieweit Taijiquan mit modernen therapeutischen Methoden wie der Körperpsychotherapie vergleichbar ist. Im ersten Teil des Artikels (Journal für chinesische Kampfkunst und Kultur 2018) wurden die philosophischen Grundlagen und die Praxis des Chen-Taijiquan vorgestellt. Im nun vorliegenden zweiten Teil wird Taijiquan mit der westlichen Methode der Körpertherapie verglichen. Dabei wird die Bedeutung des Taijiquan für die modern Körperpsychotherapie hervorgehoben und Parallelen erzeugt und entdeckt. Die Wandlung des Selbst durch das Taijiquan gibt die Richtung vor zu einem erfüllteren, gesünderen und glücklicheren Leben. Im ebenfalls in dieser Ausgabe enthaltenen dritten Teil werden schließlich Beispiele für den Transfer von der Theorie in die Praxis aufgezeigt.

Abstract: The Transformation of the Self through the Phenomenon of Taijiquan
Taijiquan is based on the pillars of philosophy, medicine and mind-body work. This holistic approach raises the question as to what extent the aims and contents of Taijiquan can be compared to modern holistic therapeutic approaches such as body psychotherapy as well as used for such interventions. In the first part of this article, the author introduces the philosophical foundations and the practice system of Chen Taijiquan. In the now available second part Taijiquan will be analyzed in a comparative fashion with the modern western therapy of body psychotherapy. The aim is to highlight the importance of Taijiquan for modern body psychotherapy and to create and identify parallels. The transformation of the self into a more fulfilling, healthier and happier life through the essence and exercise of Taijiquan indicates the direction. Finally, in the third part, examples for the transfer from theory to real world cases are presented.

4) Jens Weinbrecht: Kritische Anmerkungen zur neueren Taijiquan-Forschung (2)
Im ersten Teil des Artikels (Journal für chinesische Kampfkunst und Kultur 2018) wurden Tang Hao, Gu Liu Xin und Kang Ge Wu als drei Generationen chinesischer Kampfkunst-Forscher im Kontext ihrer Zeit und mit ihren jeweiligen Zielsetzungen und Verpflichtungen vorgestellt. Weiterhin wurde auf Tai Chi - The True History and Principles von Lars Bo Christensen (2016) und neuere Erkenntnisse zum Li-Klan Kampfkunst-Register eingegangen (Lü Xu Tao & Li Bo Yua, 2017). Im nun vorliegenden Teil des Artikels dienen Passagen aus Fighting Words: Four New Document Finds Reignite Old Debates in Taijiquan Historiography von Douglas Wile (2017) als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen. Dabei wird unter anderem die häufig zu hörende Zuschreibung eines "harten Chen-Stils" und eines "weichen Yang-Stils" kritisch hinterfragt und im Zusammenhang mit den politischen Rahmenbedingungen der Entwicklung der Kampfkunst im modernen China untersucht.

Abstract: Some critical notes on the recent Taijiquan-research
In the first part of this article (Journal for Chinese Martial Arts und Culture 2018) Tang Hao, Gu Liu Xin and Kang Ge Wu have been presented as three generations of Chinese Martial Arts researchers in the context of their time with their particular objectives and obligations. Furthermore, there has been a closer look on Tai Chi - The True History and Principles of Lars Bo Christensen (2016) and new insights on the Li-Clan Martial-Registry (Lü Xu Tao & Li Bo Yua, 2017). In the now available second part of the chapters from Fighting Words: Four New Document Finds Reignite Old Debates in Taijiquan Historiography of Douglas Wile (2017) serve as starting point for further analyses. In doing so among other topics the often heard of attribution of a "hard Chen-Style" and a "soft Yang-Style" is critically questioned und examined in its correlation with the political framework of the evolution of Martial Arts in modern China.

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