Wir feiern unsere Bewegungskunst

10.10.2020

von Sabine Rossbach
25 Jahre Pagode Friedrichshafen und 10 Jahre Herbstcamp. Das sind zwei sehr gute Gründe zu feiern. In diesen seltsamen Zeiten war es bis kurz vor dem Herbstcamp, das vom 30.9. bis 4.10.2020 in Ravensburg stattfinden sollte, schwierig zu planen, in welcher Form diese Feier stattfinden könnte. Deswegen feierten wir in den 5 Tagen des Herbstcamps letztendlich genau das, was uns alle verbindet: unsere Bewegungskunst.

Wir alle waren froh uns wieder zu sehen, und mit dem gebotenen Abstand gemeinsam trainieren zu können. Eine Gruppe übte mit Anny Leippert die Yilu. Die Schüler profitierten hier besonders von einer intensiven Einzelkorrektur ihrer Form. Die zweite Gruppe wurde von Dietmar Stubenbaum in den vielfältigen und tiefergehenden Facetten der Yilu unterrichtet, wie dem Neijin und dem Faijin.

Im Tuishou konnten wir schnell feststellen, wie weit wir bereits in der Lage waren die inneren Verbindungen herzustellen. Tuishou als Kontrollinstrument der Form bedeutet dabei auch Lernen durch Scheitern. Wenn es nicht gelingt die Kraft des Partners abzuleiten und in eine Gegenaktion umzuleiten, hilft der Austausch mit dem Partner, die Ursachen zu finden und an diesen weiterzuarbeiten. 

Die Sizheng Schwertform konnten wir draußen in der weitläufigen Wiese mit der ganzen Gruppe üben. Diese sehr kurze Schwertform orientiert sich eng an der Sizheng Handform und ist damit leicht zu lernen. Die Kontrolle der Schwertspitze ist dagegen umso schwieriger und forderte unsere ganze Aufmerksamkeit.

In diesen 5 viel zu schnell vergehenden Tagen waren alle motiviert und konzentriert dabei, wollten die Zeit auskosten und sich weiterentwickeln. Die abschließende Bemerkung von Dietmar brachte uns aber dann auf den Kern unseres Taijiquan zurück. "Ihr habt in den 5 Tagen viele Wege kennengelernt, wie ihr üben könnt. Und jeder Weg bringt euch in einem anderen Detail weiter. Manchmal ist aber auch einfach die richtige Zeit, die Form ganz relaxed zu laufen und Freude daran zu haben, das heißt dann Taiji spielen". 

Julian und Volker
Julian und Volker
Sven
Sven

Wir feierten unsere Kunst aber nicht nur im Training, sondern trafen uns am Freitagnachmittag auch in der Pagode. Dort blickten wir auf 10 Jahre Herbstcamp und 25 Jahre Pagode zurück.
Als Volker und Julian den Anfang machten, in die Mitte traten, und einer der beiden die Sizheng Taijiquan Handform und der andere gleichzeitig die Sizheng Taijiquan Schwertform vorführte, war ein Anfang gemacht. 

Christian
Christian
Stephan
Stephan

Nach und nach trat jeder hervor, der sein ganz persönliches Taijiquan vorzeigen wollte, stellte sich in die Mitte der Anwesenden, und legte los. Nichts war vorprogrammiert oder einstudiert, alles entstand völlig natürlich, und war Ausdruck dessen was uns Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet, die Kunst.
Schüler und Lehrkräfte zeigten Variationen der Hand- und Waffen-Formen, und das durch das langjährige gemeinsame praktizieren unserer Leidenschaft entstandene starke und wertvolle Band zwischen uns, wurde an diesem Nachmittag wieder ein wenig fester geschmiedet. 

Patrick
Patrick
Fabian
Fabian
Günter
Günter
Harald
Harald

Christof, Florian, Gemma und Sabine H. hielten Dankesreden und überreichten Geschenke an Dietmar und Anny, wobei die beiden besonders von Sabine Hellmans eigens entworfene Schmuckanhänger mit dem GCT Logo freudig überrascht wurden.  

Christof
Christof
Florian
Florian
Sabine
Sabine
Gemma
Gemma

Auch durften wir drei glücklichen neuen Lehrkräften gratulieren, die am Vorabend ihre Prüfung bestanden hatten. Peer Rief aus Weingarten und Marek Melichar aus Prag sind jetzt zertifizierte Kursleiter, und auch Annys Schüler Bernd Voigt aus Recklinghausen bestand seine Prüfung zum Übungsleiter. 

Peer
Peer
Marek
Marek
Bernd
Bernd

Es war ein wunderbar harmonischer Nachmittag, der von Dietmars und Annys Demonstrationen gekrönt wurde.

Anny
Anny
Dietmar Stubenbaum
Dietmar Stubenbaum

Zum Abschluss bleibt nur eines zu sagen: Happy Birthday Pagode und Danke Dietmar für die vielen Jahre, in denen Du uns diese Juwelen der inneren Kampfkünste schon nahe bringst.