Die Geschichte des Qigong
Von Dietmar Stubenbaum
Übungen zur Gesunderhaltung und Lebenspflege wurden schon im Altertum Chinas gepflegt und fanden ihre Anwendung vor allem in philosophischen und religiösen Lehrern des Daoismus, Konfuzianismus und Buddhismus, den Kampfkünsten und in der chinesischen Medizin. Der heutige Begriff "Qigong" - findet sich in der klassischen Literatur Chinas jedoch sehr selten und die einzelnen Methoden wurden unterschiedlich bezeichnet.
Frühe Zeugnisse für die Wichtigkeit der Übungen zum Pflegen und Nähren des Qi werden unter anderem in frühen Texten des Mengzi (Philosoph des Konfuzianismus) oder im "Huangdi Neijing" (der innere Klassiker des gelben Kaisers) erwähnt.
Jüngere Ausgrabungen in der Provinz Hunan in China (Mawangdui Grab) erbrachten weitere historisch- archäologische Belege (168 v. Chr.) über Übungen zur Lebenspflege. Im Jahr 1934 wurde in Hangzhou ein Buch mit dem Titel "Qigong Liaofa" (Behandlungsmethoden des Qigong) veröffentlicht. Zu dieser Zeit war Qigong jedoch immer noch sehr selten.
Von Mao wurden die alten Methoden zur Lebenspflege als feudalistisches Relikt während der Kulturrevolution verboten. In den siebziger Jahren gab es eine Reformierung des Gesundheitssystems, wonach die Ausübung wieder gestattet war und der Begriff Qigong erstmals weit verbreitend im modernen Sinne seine Anwendung fand. Eine wahre Qigong-Welle fand in den achtziger Jahren in China statt, wo viele neue Qigong-Methoden begründet, aber auch alte Meister mit ihren überlieferten Methoden wieder entdeckt wurden. Leider sorgt die große Popularität auch für das Auftreten von selbsternannten Meistern mit fragwürdigen Methoden.